Anstrengungsbereitschaft

Nachdem ich gestern recht lange über die aktuellen Mühen in meiner Dissertationsendphase resümiert hatte (hier), will ich heute noch kurz zwei Gesichtspunkte nachreichen. So hat mich Sandra in ihrem Kommentar auf einen Aspekt aufmerksam gemacht, der tatsächlich sehr wichtig ist: der Spaß an der Sache. Wie ich in meiner Antwort zum Kommentar schon geschrieben habe, halte ich intrinsische Motivation (worunter ich den Spaßfaktor subsumieren würde) für elementar, um das Engagement und die Anstrengungsbereitschaft über mehr als drei Jahre aufrechtzuerhalten. Natürlich sind externe Anreize (z. B. Titel, Karriere-Chancen) nicht irrelevant, aber in meinem Fall ist wirklich der innere Antrieb dafür entscheidend, dass ich nun die letzten Leistungsreserven reservieren kann 🙂

Und damit kann ich auch schon zum zweiten Aspekt überleiten. Denn es ist ja nicht so, dass mir die Doktorarbeit aktuell keinen Spaß mehr macht. Im Gegenteil! Ermüdend ist höchstens, dass ich regelmäßig meinen Zeitplan nicht einhalten kann, wobei dies vor allem auf äußere Umstände zurückzuführen ist (mit Ausnahme des Faktes, dass ich mein Theorie-Teil kurzfristig nochmals ausgeweitet habe). Und genau darauf will ich hinaus: Wie sinnvoll ist es am Ende eigentlich, noch einen enge Zeitplan zu haben? Einerseits ist es sicherlich hilfreich, die Spannung aufrecht zu erhalten und sich regelmäßig selbst Druck zu machen. Andererseits darf das natürlich nicht kontraproduktiv sein, denn wenn noch externe Einflussfaktoren erschwerend hinzukommen, kann selbsterzeugter Druck schon stressig werden 😉 Letztlich liegt die Lösung wohl wie immer irgendwie in der Mitte. Wichtig ist, es am Ende nicht allzu sehr schleifen zu lassen, da es sich sonst zu sehr in die Länge zieht, was irgendwann auch zu Motivationsproblemen führen kann. Dennoch halte ich es gleichwohl nicht für sinnvoll, ab dem Moment, wo erkennbar wird, dass die Arbeit auf jeden Fall zu einem guten Ende kommt (das war bei mir übrigens im Sommer soweit), sich auf dem entspannenden Gefühl zu sehr auszuruhen nach dem Motto „auf ein paar Wochen/Monate kommt es nun auch nicht mehr an“. Insofern ist es gerade zum Ende der Dissertation ein gar nicht so leichter Balanceakt zwischen Gas geben und Geduld haben bzw. nicht überstürzen und nicht endlos optimieren…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.