Diesen Monat komme ich kaum zum Schreiben meines Theorie-Teils, da ich gerade eine kurze Analyse der aktuellsten Fragebogendaten durchführe, denn Ende des Monats ist wieder das Symposium in Dillingen, wo ich nochmals Ergebnisse präsentieren werde und als Podiumsteilnehmer diskutieren werde (dazu in einem späteren Eintrag mehr).
Doch was ich eigentlich kurz erzählen wollte: ich habe im Fragebogen zwei Datumsangaben – einmal die „Abgabe“ (das Ausfüllen) des Fragebogens und einmal die Auskunft, wann der Kurs begonnen wurde. Nun wollte ich daraus die Anzahl der Tage ermitteln, die zwischen Anmeldung und Zertifizierung vergehen. Die Werte liegen im Format JJJJMMDD vor, also z. B. 20070720. Doch hier konnte mir SPSS nicht weiterhelfen. Nun hatte ich schon meine alte Entwicklungsumgebung gestartet (aus der Zeit, als ich noch Lernsoftware programmiert habe) und wollte mir schnell eine Funktion basteln, die aus zwei Werten eine Tageszahl ermittelt. Bevor ich anfing, habe ich noch in Excel nachgeschaut, ob es dort eventuell so eine Funktion gibt. Und tatsächlich: über einen kleinen Umweg lässt sich dort anhand zweier Daten die Anzahl der Tage ausgeben 🙂 So habe ich mir etwas Arbeit gespart, auch wenn ich gerne mal wieder etwas programmiert hätte…
Huch – Excel? Ich bin positiv überrascht! Vielleicht kannst Du mal schreiben, wie Du das genau angestellt hast? Könnte für die eine oder den anderen von uns interessant sein…
LG Sandra
Hallo Sandra,
klar, das war relativ einfach.
Ich habe zwei Spalten, in Spalte A steht das End- und in Spalte B steht das Ausgangsdatum, z. B.
20060503 und 20050401
daraus wird dann über diese Formel
=TEIL(A4;7;2) & „.“ & TEIL(A4;5;2) & „. “ & TEIL(A4;1;4)
bzw.
=TEIL(B4;7;2) & „.“ & TEIL(B4;5;2) & „. “ & TEIL(B4;1;4)
03.05. 2006 und 01.04. 2005
und mit der Funktion
=TAGE360(Ausgangsdatum;Endatum;WAHR)
erhalte ich dann in diesem Fall
392 Tage (ganz schön lange von der Anmeldung bis zum Abschluss der Fortbildung 😉 )
hierbei steht [Ausgangsdatum] für die Zelle mit dem entsprechenden Wert und ebenso gilt das auch für [Enddatum]
Liebe Grüße,
Alex
Das klingt wirklich einfach – vielen Dank!
Sandra
Mit Excel kann man so manches machen, was mit SPSS nur schwer oder überhaupt nicht geht. Sicher: SPSS stellt an statistischen Verfahren wesentlich mehr zur Verfügung (wobei es auch in Excel einige Verfahren gibt – und außerdem auch entsprechende Erweiterungen).
Vom Handling allerdings finde ich SPSS schlecht – schlechter gehts kaum. Und solange man beschreibende Statistik betreibt, wird Excel (und auch andere Spreadsheet) meist stark unterschätzt. Allein die Pivot-Funktion, die Möglichkeit, Zellen mit Formeln zu beschreiben, und direkt Visualisierungen zu erstellen – die sich bei Verändernden Zahlenlagen auch anpassen. Der Funktionsumfang von Excel ist wenig bekannt.
Erst bei der Verwendung statistischer Tests macht SPSS aus meiner Sicht Sinn – und wenn man soweit ist, dann kann man auch R benutzen. 😉
Hi Christian,
das war lustig, als wir uns am Donnerstag in der Uni getroffen haben, uns kurz über die Statistik-Möglichkeiten von Excel unterhalten haben und du parallel deinen Kommentar abgeschickt hast 🙂
Da hast du mir tatsächlich etwas die Augen geöffnet und ich werde demnächst mal etwas experimentieren mit den Pivot-Funktionen von Excel – Danke.
Liebe Grüße,
Alex
PS: zur explorativen Datenanalyse ist das Programm Mondrian eine sehr gute (kostenlose) Lösung
http://rosuda.org/Mondrian/
Excel ist aus meiner Sicht dann gut, wenn man genau weiß, wo es hingehen soll und man bspw. die Formel exakt aufstellen kann – so habe ich jedenfalls immer wieder positive Erfahrungen mit dem Programm gemacht. Bei der visuellen Auswertung gefällt mir allerdings SPSS viel besser, wobei beide Programme keine hohen Auflösungen (etwa für den Druck) erlauben und man Grafiken oft nachbasteln muss. Mondrian haben wir vor langer Zeit in Franks Seminar „Experten-Laien-Kommunikation“ eingesetzt – fanden es zwar spannend, derart explorativ vorzugehen, hatten aber einige Probleme mit dem Handling. Ich werde es bei Zeiten noch mal ausprobieren – immerhin liegen eine BA- und eine MA-Arbeit dazwischen, bei denen ich recht viel auswerten musste…
Sandra