Archiv der Kategorie: Universität

StudIP-Update zu kompliziert

Heute habe ich mich mit Ruben und Ulrich getroffen. Nach langer Zeit bzw. Planung sind wir endlich mal unser Vorhaben angegangen, unser LMS zur Seminarverwaltung, nämlich StudIP, zu updaten. Inzwischen haben wir nämlich schon einige Versionen ausgelassen. Und da diese kaum sicherheitsrelevant waren, sondern vor allem neue (auch sehr sinnvolle) features integriert hatten, besaß es eben nicht die allerhöchste Priorität. Trotzdem war heute der „große Tag“, obwohl es natürlich relativ riskant war, denn inzwischen sind viele weitere Lehrstühle bei uns „aufgesprungen“. Bevor ich hier jetzt allzu lange aushole: es hat irgendwie nicht richtig geklappt 🙁 Wir hätten insgesamt mehrere Schritte durchführen müssen (also jeden einzelnen Versionssprung nachvollziehen). Da aber schon beim ersten Update das Migrationsskript für die Datenbank nicht richtig funktioniert hat (beispielsweise waren nicht alle Hinweise darin auskommentiert), haben wir nach einigen Versuchen aufgegeben. Mitten im Semester eine „Operation am offenen Herzen“ war dann doch etwas zu viel des Guten. Außerdem heißt es ja immer „never change a running system“ 😉 So haben wir glücklicherweise ein Backup wieder aufspielen können und warten mit der neuen Version, bis wir eine bessere Serverstruktur aufgebaut haben, sodass ein Ausfall nicht gleich alles lahm legt…

Wien: kurzer Bericht

Etwas neidisch bin ich aus Wien zurückgekehrt. Denn mein Verdacht, denn ich schon vorher hatte, ist nun, nach dem Kongress, noch weiter erhärtet: in Österreich wird E-Learning bzw. die Einbindung neuer Medien in den Unterricht „von oben“ deutlich besser gefördert als bei uns. Ein solches Klima würde ich mir in Deutschland auch wünschen, wenn es darum geht, die Unterrichtsentwicklung voranzubringen…
Doch kurz der Reihe nach.
Die Hinfahrt im Nachtzug war leider nicht so optimal verlaufen. Ich konnte ca. 3 Stunden schlafen und musste morgens um 5 Uhr auch schon aufstehen. War also nicht so der Hit. Entsprechend übermüdet kam ich um 6 Uhr in Wien an und hatte ausreichend Zeit, die Stadt zu erkunden. Und das hat mich für den Schlafmangel entschädigt, denn Wien ist wirklich eine sehr schöne Stadt. Bevor ich auf die Tagung eingehe, vielleicht noch zwei kleine Beobachtungen: mir die ausgeprägte Höflichkeit aufgefallen, denn bis zum Exzess wurde sich immer wieder bei allen für alles bedankt (was natürlich wienerisch-charmant und sympathisch war; ich selbst bedanke mich ja auch lieber zuviel als zuwenig) und etwas befremdlich fand ich die Titelfixierheit, wodurch manches sehr förmlich wirkte (wobei das wohl so üblich ist).
Die Tagung selbst war insgesamt sehr gut, wenngleich meine Gefühle etwas ambivalent sind. Einerseits begeistert von vielen guten Ideen und wie gesagt von der Atmosphäre, die nach meinem Empfinden deutlich positiver ist als in Deutschland. Die Wertschätzung und Unterstützung wurde auch dadurch demonstriert, dass vier Ministeriumsvertreter anwesend waren, selber zwei Beiträge geleistet haben und vielfach in kleinen Projekten deutlich wurde, dass immer wieder das bmbwk mithilft. Natürlich ist der Eindruck etwas verfälscht dadurch, dass auf der Tagung best practice vorgestellt wurde und nur sehr engagierte Lehrer anwesend waren. Doch zugleich war ich auch enttäuscht. Zum einen habe ich kaum theoretische Impulse erhalten, zum anderen waren manche Projekte einfach nur schlecht, wobei mir das auch gezeigt hat, welche Leistung an der Professur für Medienpädagogik vollbracht wird, wo mit geringen Ressourcen und z. T. gegen Widerstände viel bessere Ergebnisse erreicht werden. Was da alles mit einer ähnlichen Unterstützung möglich wäre…
Doch auch das hat seine gute Seite. Denn dadurch wurde mir klar, dass unsere Ansprüche und Projekte zuweilen zu weit weg sind von dem, wo die Mehrheit noch steht. Das ist eine Art „Expertenproblem“: wir, die wir selbstverständlich mit den digitalen Medien umgehen und uns schon lange mit E-Learning beschäftigen, haben viel zu hohe Ansprüche und z. T. überzogene Vorstellungen von dem, was ein Durchschnittsuser oder -lehrer tatsächlich leisten kann (und auch gar nicht muss). Tim Schlotfeldt hat hierzu auch mal einen amüsanten Beitrag zum Thema „information worker“ gepostet.
Es würde jetzt den Rahmen sprengen, hier ausführlich auf alle Beiträge einzugehen. Insgesamt war auch nichts wirklich Neues dabei. Für mich war der große Gewinn, zu sehen, was wie in der Schulpraxis funktionieren kann. Es wurde versprochen, eine ausführliche Dokumentation online zugänglich zu machen. Sobald es diese gibt, werde ich darauf hinweisen, denn es lohnt sich sicher, dort mal nachzuschauen. Außerdem will ich nach und nach einige Links hier posten.
Ach ja, natürlich habe ich auch einige sehr interessante Gespräche geführt. Leider war ich am ersten Tag viel zu müde und deswegen unentspannt, um auf Gesprächspartner zuzugehen. Deshalb habe ich manche Gesprächsabsicht auf den zweiten Tag verschoben, allerdings waren dann nicht mehr alle diejenigen anwesend, die ich noch was fragen wollte…
Eine letzte Sache noch: ich habe den Eindruck, in Österreich sind verschiedene Bildungsinstitution stärker miteinander vernetzt und im Schulbereich gibt es auch vielfältige Bemühungen von Nicht-Lehrern. Natürlich ist das ebenfalls etwas verzerrt dadurch, dass auf dem Kongress explizit Vernetzung gefördert werden sollte und auch solche Projekte vorgestellt wurden. Trotzdem habe ich es in Deutschland noch nicht erlebt, dass z. B. Diplom-Pädagogen oder Ingeneure in der Schule tätig waren und dort viele frische Ideen eingebracht und neue Ansätze umgesetzt haben – also der Schulbereich nicht so abgeschottet erscheint (ich selbst bin ja auch kein Lehrer und beschäftige mich trotzdem damit, was in Österreich weniger ungewöhnlich zu sein scheint).

Auf nach Wien

Heute fahre ich nach Wien zur „eLearning Didaktik Fachtagung“ mit dem Untertitel „Good Practice im Schulsystem“ (hier der Link). Ich freue mich schon und werde gleich mehrere Premieren erleben. Obwohl ich früher jahrelang viel Zug gefahren bin (ich habe lange eine Wochenend-Beziehung geführt und bin deshalb noch heute bahn.comfort-Kunde 😉 ), bin ich noch nie in einem Schlafwagen unterwegs gewesen. Und in Wien war ich auch noch nie! Hoffentlich bleibt etwas Zeit, mir einen ersten Eindruck zu verschaffen. Natürlich ist das nicht der Hauptgrund der Reise. Die Tagung klingt sehr interessant und passt sehr gut zu meiner Doktorarbeit 🙂

Ach ja: ich hatte vor dem Buchen schon den Reiseantrag gestellt. Da Nachtzüge nicht online zu buchen sind und demenstprechend dieser Aufpreis in meiner ersten Anfrage nicht angegeben wurde, habe ich natürlich auch die Kosten zu gering angesetzt (beim Hotel habe ich mich auch um 20€ vertan). Mal schauen, wie es läuft, wenn die Reisekostenabrechnung dann doch einige Euro teurer wird…

Semester: es geht los

Ab morgen ist Beginn der Vorlesungszeit. Also allerhöchste Zeit, kurz was zu den geplanten Veranstaltungen zu schreiben. Wie schon berichtet, biete ich zwei Seminare an.

So werde ich wieder die Einführung in die qualitative Sozialforschung übernehmen, einem blended-learning-kurs mit sehr großen virtuellen Anteilen. Deshalb werde ich diesmal noch besser vorbereitet in die kick-off-Sitzung am Montag gehen. Außerdem werde ich viel stärker als Dozent präsent sein und gerade am Anfang stärker die Steuerung übernehmen. Denn wie schon berichtet und auch noch mal in der Abschlussevaluation bestätigt, war es doch verwirrend, dass ich ein recht großes Team von Tutoren hatte und wir alle gleichberechtigt aufgetreten sind (was wir mehr oder weniger auch waren – natürlich habe ich die Verantwortung gehabt und die Abstimmung untereinander koordiniert sowie Entscheidungen getroffen). Jedenfalls ist das diesmal anders. Das liegt aber auch daran, dass sich leider kein Studenten gemeldet haben, die im Begleitstudium als Tutoren mitarbeiten wollen (zum Glück, und da bin ich wirklich dankbar, ist Tobias nochmal dabei). Außerdem haben wir ja den Reader optimiert, ich bin also mal gespannt….

Daneben mache ich noch ein Seminar zu Sozialpsychologie des Internet. Wie schon geschrieben, beruht diese Veranstaltung auf einem Konzept von Gabi, das ich glücklicherweise übernehmen durfte und als Basis dient das Buch von Nicola Döring. Es wird mit der Methode „Lernen durch Lehren“ von Jean-Pol Martin gearbeitet und richtet sich vorrangig an Studienanfänger, da durch diese Gestaltung neben inhaltlichen auch überfachliche Ziele erreicht werden sollen. Hier lasse ich mich mal überraschend, wie es laufen wird und freue mich schon auf die erste Sitzung (habe bisher aber nur Gutes gehört) …

Und schließlich betreue ich im Begleitstudium noch zwei Angebote. Neben der Möglichkeit, Erfahrung bei einer virtuellen tutoriellen Begleitung zu sammeln (die leider bislang noch niemand reizt) bin ich Projektleiter der Gruppe zur Absolventenbefragung des MuK-Studiengangs. Hier habe ich mir einiges vorgenommen, etwa die Umsetzung der Papier-Version in eine Online-Variante (via unseres Umfragesystems phpSurveyor) und außerdem will ich mit der Projektgruppe die kollaborativen Webtools von google nutzen, nämlich docs (ehemals writely) und calendar.

LehrerInfoTag

Morgen werden Eva, Rüdiger, Christian und ich auf dem LehrerInfoTag vorstellen, welche Beiträge von der Professur zum Bereich Lehrerbildung geleistet werden (Forschungs- und Entwicklungsprojekte). Ich bin mal gespannt, wie es läuft und ob sich Diskussionen mit den Lehrern ergeben werden. Nachher werde ich noch in die Uni fahren, und unsere Plakate aufhängen. Die haben wir ja vor einiger Zeit mal angefertigt für die 2. Tagung der bayerischen Lehrerbildungszentren (ich hatte hier berichtet). Und die bewähren sich immer häufiger, denn sie werden nicht nur morgen, sondern auch Ende des Monats in Dillingen bei unserem im letzten Beitrag erwähnten Workshop eingesetzt. Ach ja: sollte Interesse bestehen: auf der medPäd-Homepage gibt es eine entsprechende News, an die ich auch ein etwas ausführlicheres Redesmanuskript angehängt habe (unsere Vorträge halten wir frei und sie werden garantiert kürzer).

Besuch in Dillingen

Am Donnerstag war ich mit Eva und Rüdiger in Dillingen. Es war dort wie immer sehr schön und produktiv. Wir haben mit Herr Böttcher unseren Workshop vorbereitet, den wir bei der Veranstaltung „Fortbildung bewegt Schule – Schule bewegt Fortbildung. Fachkongress zur berufsbegleitenden Lehrerbildung“ durchführen werden. Ich bin recht zuversichtlich – jedenfalls ist heute, wie eigentlich immer, super gelaufen 🙂

Ach ja, ich habe noch eine gute Nachricht: Die Kooperation mit Intel wird fortgesetzt und es gibt ein Folgeprojekt, dass an meinem ansetzt und sich stärker um Fragen kümmern wird, die ich leider nicht mehr berücksichtigen konnte (z. B. was passiert in den Schulen tatsächlich). Außerdem wird stärker geforscht und mitenwickelt an einem Implementationskonzept. Ich will hier aber nicht zu viel verraten (es wird sicher in absehbarer Zeit mehr Informationen auf der medPäd-Homepage geben im Bereich Forschung). Jedenfalls freut es mich, dass es weiter geht. Und ganz besonders bin ich froh, dass Eva die Projektleitung übernimmt, denn mit ihrem Hintergrund aus der Notebook-Studie passt sie super zur diesmal eher qualitativen Ausrichtung 🙂

Eine andere Sache will ich hier auch noch festhalten. Selbst auf die Gefahr hin, dass ich mich schon wieder mit mir selbst beschäftigen muss (obwohl ich hier im blog eigentlich keinen „Seelen-Striptease“ machen will). Doch diesmal kommt der Anstoß von „außen“.Es hat es sich nämlich ergeben, dass ich ein kritisches Feedback zu meiner Vortragsweise beim Symposium erhalten habe. Das war eine wertvolle Gelegenheit, denn selten gibt es eine ehrliche Rückmeldung, wenn etwas nicht so gut läuft. Wie schon geschrieben, war ich selbst auch unzufrieden. Denn ich war nervöser als eigentlich notwendig, was daran lag, dass ich mich falsch und insofern unzureichend vorbereitet hatte. Im Feedback ging es letztlich darum, dass ich dazu neige, zu schnell und zu undeutlich zu sprechen. Normalerweise habe ich das halbwegs im Griff – aber durch Nervosität kann das schon auch mal auffälliger werden (wie beim Symposium). Ich habe damit kein Problem. Das gehört halt zu mir und früher war das viel schlimmer (ich hatte glücklicherweise frühzeitig individuelle Förderung), sodass ich heute, angesichts dessen, sehr weit bin. Es wird natürlich nie meine Stärke sein und ich werde auch weiter daran arbeiten, aber wie gesagt: viel Potential gibt es nicht mehr und ich habe auch schon genug erreicht, sodass ich eigentlich zufrieden bin 🙂 Das einzige was mich stört, ist, dass ich mich „dadurch unter Wert verkaufe“, wie mir gesagt wurde. Ich könnte zwar Rhetorik-Kurse oder so machen, aber ich halte nichts von künstlich antrainierten Techniken, die nicht „echt“ sind. Deshalb muss wohl auch zukünftig stärker meine Leistung als meine Vortragsweise bzw. das geringe Showtalent für mich sprechen (auch wenn ich nicht so naiv bin, zu glauben, es würde nur die Leistung zählen) 😉

Stream von GMW angeschaut

Wie sicher allseits bekannt, läuft zur Zeit in Zürich die GMW-Jahrestagung. Nun habe ich mir gestern den Keynote-Rede von Gabi im live-stream angeschaut (eine kurzer Kommentar findet sich auch im Blog „Lernpfade“, außerdem gibt es den Arbeitsbericht zum Vortrag inzwischen auf der Homepage). Das hat mich dafür entschädigt, dass ich leider nicht die Zeit hatte, auch dort zu sein. Witzig war, dass Tobias den Vortrag auch per Streaming angeschaut hat und wir uns parallel per Skype austauschen konnten 🙂 Uns hat aber beide geärgert, dass aus „datenschutzrechtlichen Gründen“ die anschließende Diskussion nicht übertragen wurde. Was sollen das für Gründe sein? Der Vortrag ist übrigens auch über das Archiv zu finden.
Das Panel am Mittag habe ich leider verpasst – und im Archiv ist es auch nicht zu finden 🙁 Aber zum Glück soll es ja bald auf der Homepage von „Ökonomie und Bildung e. V.“ zu finden sein. Außerdem gibt es hier eine kurze Zusammenfassung von Peter F. Meurer.

Ok, dann noch abschließend der Hinweis, dass heute Ruben und Basti auf dem Marktplatz LMSNews vorstellen. Ich bin mal gespannt, was sie zu berichten haben. Die Materialien (Plakat, Flyer und Handzettel), die im Rahmen eines Seminars von mir durch eine Projektgruppe erstellt wurden, sind gerade noch rechtzeitig fertig geworden 🙂 Vermutlich ist der Flyer bald auch online zu betrachten (wenn es so weit ist, poste ich es hier).

Kurzer Nachtrag: Ebenfalls auf der GMW wurde das überarbeitete Online-Barometer (jetzt self assessement multimedia blog) vorgestellt. Es gibt hierzu ein paar Impressionen beim Ghostthinker-Blog – außerdem gibt es einen Prototypen online und ein Podcast mit Gabi zu „Emotionen und E-Learning“ (via Mandy Schieffner).