Nachdem ich inzwischen zwei Monate am Theorie-Teil meiner Dissertation schreibe, will ich nun etwas über aktuelle Entwicklungen schreiben. Noch immer gelingt es mir nicht richtig, mit geringerer Sorgfalt die Texte durchzuarbeiten. So habe ich inzwischen über 300 Textstellen zusammengetragen (es entspricht ca. 200 Seiten), was wohl zu aufwändig ist. Ich will noch 2-3 Monate weitersammeln und dann daraus den Abschnitt zur Lehrerfortbildung (LFB) schreiben. Vermutlich wird es dann so sein, dass ich aus schätzungsweise 600 Seiten Rohmaterial meinen LFB-Bereich auf 40-60 Seiten verdichte. Auch wenn ich schon deutlich besser vorankomme als in den ersten Wochen (pro Buch brauche ich momentan 2-5 Tage), bin ich also trotzdem nicht zufrieden, denn ich könnte vermutlich auch weniger mühsam auf die 40-60 Seiten meines LFB-Teils kommen. Andererseits ist das der Kern meines Theorieblocks und mir einfach wichtig. Naja, ich mache halt jetzt noch eine gewisse Weise so weiter und will spätestens Februar mit dem „Zusammenschreiben“ beginnen, egal ob ich dann alle Bücher durchhabe oder nicht (es ist noch eine ziemlich lange Liste), zumal ich davon ausgehe, dass ich meine Arbeitsweise noch optimieren werde.
Ach ja, mein thematischer Fokus hat sich etwas geändert. Denn angesichts meines aktuellen Aufwands war ich mir nicht sicher, ob ich auf dem richtigen Weg bin und sich meine Vertiefung in LFB gerade „lohnt“. Deshalb habe ich mir nochmals über den Theorie-Teil Gedanken gemacht und dies auch mit Gabi abgestimmt. Meine Überlegungen dabei will ich kurz wiedergeben, wobei ich dazu etwas ausholen muss (und dazu großteils Email-Auszüge wiedergeben).
Nach meinem Verständnis ist das Hauptthema meiner Arbeit Lehrerfortbildung (LFB) bzw. LFB in einer speziellen Form des Blended Learning (anhand des exemplarischen Beispiels Intel2). Denn wenn ich mich mit Rüdiger und Christine vergleiche, so bin ich doch der einzige, der zwar wie sie im Bereich der LFB forscht, aber auch ausführlich darauf ausgeht. Das liegt aber daran, dass es bei Rüdiger stärker um Teletutoring geht und bei Christine eher um Emotionen im Lernprozess sowie ihr Instrument. Bei mir hingegen steht LFB im Mittelpunkt.
Deshalb will ich mich im Theorie-Teil auch überwiegend mit LFB beschäftigen. Dabei ist natürlich immer der konkrete Bezug zu meinem Forschungsgegenstand (also dem exemplarischen Beispiel) sowie diesbezüglichen Fragestellungen herzustellen.
Nun beschäftige ich mich derzeit also intensiv mit LFB und komme mir z. T. fast schon wie ein Historiker vor, da viele Texte 30 Jahre und älter sind. Das ist für mich aber kein Problem, da ich diese Texte als wichtige Grundlagentexte einstufe (z. B. Strukturplan für das Bildungswesen der Bildungskommission) und nach meinem bisherigen Stand nicht grundlegend neue Erkenntnisse gewonnen wurden. Ich werde hier aber nochmal genauer recherchieren, denn irgendwie kann ich es selbst kaum glauben…
Ich komme alles in allem sogar einigermaßen voran 🙂
Trotzdem bin ich mir nicht sicher, ob ich mich verzettle.
Momentan habe ich folgende grobe Vorstellung meiner Arbeit: 1/3 Theorie, 2/3 Empirie
Die Theorie besteht zu ca. 70% aus LFB und dann kommen noch ca. 15% Blended Learning und 15% Methodik (also Forschungsansatz, Fragestellung, Ausführungen zu Evaluation) und ich will deutlich unter 100 Seiten bleiben. Damit gehe ich also kaum auf E-Learning ein. Ich finde das in meiner Arbeit aber auch nur einen kleinen Teilaspekt. Stattdessen würde ich mir lieber noch etwas Raum lassen und auf Gebiete von LFB eingehen, die mir relevanter erscheinen (aber nur sehr verkürzt und am Rande): das System Schule und „der Lehrer an sich“, eventuell auch noch Unterrichtsentwicklung (hier würde ich dann vermutlich auch Medieneinsatz subsumieren).
Glücklicherweise wird diese Einschätzung von Gabi geteilt, Das macht den Berg Bücher wieder interessant und relevant (vorher was es Aufwand, dessen Nutzen fragwürdig war), wenngleich in den letzten beiden Wochen die Literaturarbeit sehr, sehr eingeschränkt war durch Semesterbeginn und die beiden Reisen (Wien und Dillingen, außerdem war 10jähriges Abi-Jubiläum in Karlsruhe).
Zuletzt möchte ich mich an dieser Stelle mal ausdrücklich für die optimale Betreuung bedanken. Denn obwohl Gabi kaum Zeit hat, antwortet sie trotzdem schnell sowie sorgfältig und gibt wertvolle Hinweise. Ich nehme jetzt auch in Kauf, dass es peinlich oder „schleimig“ wirkt (die Gefahr besteht bei öffentlichem Lob für/Dank an eine Vorgesetzte immer) – doch ich weiß aus vielen Gesprächen, dass alle Doktoranden, mit denen ich mich unterhalten haben, ebenfalls sehr glücklich mit ihrer Betreuung durch Gabi und sehr dankbar dafür sind bzw. es wertschätzen. Also kann und sollte so etwas auch mal öffentlich gesagt werden!