Gestern und heute hatte ich mal wieder etwas Abwechslung in meinem Uni-Alltag. Gesternabend habe ich kurz in einer speziellen Informationsveranstaltung zu den Möglichkeiten des Begleitstudiums „Problemlösekompetenz“ über die beiden Angebote berichtet, die ich in diesem Semester im Rahmen dieses Begleitstudiums betreue (ich hatte schon hier darüber geschrieben). Und heute Vormittag war ich bei Christian zu Besuch in seinem Kurs „Methodenkompetenz: Wissenschaftliches Schreiben“ und habe kurz anhand meiner Doktorarbeit veranschaulicht, wie ich in vielen kleinen Schritten von meinen umfangreichen Exzerpten letztlich zum fertigen Text gelange und wie mir dabei Citavi gerade am Anfang eine große Hilfe gewesen ist. Hat beides Spaß gemacht 🙂
Archiv des Autors: Alexander Florian
Nachbessern lassen?
Die Korrekturphase zur ersten Partneraufgabe in der Veranstaltung „Einführung in die qualitative Sozialforschung“ ist endlich abgeschlossen. Obwohl ich von Silvia super unterstützt wurde, habe ich es erst bis Samstagabend geschafft, die 11 Feedbacks (insgesamt rund 24 Seiten) fertigzustellen, weshalb meine Doktorarbeit die letzte Woche vorrübergehend auf Eis lag. Da mir dabei aufgefallen ist, dass dieses Mal erstaunlich viele die Aufgabenstellung nicht vollständig erfasst haben, war ich etwas irritiert und habe darüber dann ausführlich mit Gabi und Silvia, aber auch, zum Teil unabhängig voneinander, mit Frederic, Sebastian und Christian diskutiert.
Natürlich habe ich zunächst auch mich selbst hinterfragt. Es hätte eventuell sein können, dass ich dieses Mal in der ersten Einführungssitzung ein paar Hinweise vergessen habe, da ich es nun schon zum vierten Mal hintereinander erzählt habe und da vielleicht nicht mehr ganz so konzentriert war. Andererseits bin ich mir sicher, dass ich wichtige Aspekte zumindest erwähnt habe (da ich die Veranstaltung noch öfters anbieten werde, kann ich hier nicht allzu viele Details verraten). Außerdem kann ich gar nicht so viel falsch erzählt haben, denn zum einen kenne ich das Seminar und die Aufgaben gut genug, zum anderen ist die Aufgabenstellung so eindeutig formuliert, dass ich da kaum irreführende Informationen vermittelt haben kann.
In der Diskussion mit meinen „Kollegen“ gab es auch kurz die Überlegung, optional eine Nachbesserung anzubieten. Ich muss gestehen, dass ich kein Freund des Nachbesserns bin, allerdings will ich das nicht prinzipiell ausschließen, da es mitunter pädagogisch sinnvoll sein kann.
Jedenfalls wurde ich in der aktuellen Situation in meiner Meinung bestärkt, keine Nachbesserungsmöglichkeit anzubieten. Ich will kurz meine Argumente (die spezifisch auf diese Situation abgestimmt sind) zusammenfassen:
- Die Möglichkeit zur Nachbesserung soll ja vor allem pädagogisch begründet sein, als Chance, den Lernerfolg zu erhöhen. Ich glaube aber, dass durch das Feedback bereits ein ausreichender Lerneffekt da ist, denn schon dadurch sollten die Teilnehmer wissen, was sie falsch gemacht haben und zukünftig besser machen würden. Insofern sehe ich darin, dieses neue Wissen (was ja schon ein Lernerfolg ist) auch noch zu praktizieren (wo es „nur“ darum ginge, Anweisungen auszuführen) keine speziellen Mehrwert (vor allem im Verhältnis zu meinem höheren Aufwand).
- Nach wie vor gilt für mich nämlich, dass ich von Studenten im mindestens dritten Semester verlange, eine eindeutige (das wurde mir inzwischen mehrfach bestätigt) Aufgabenstellung richtig zu erfassen und im Zweifelsfall nachzufragen. Das heißt ebenfalls, dass ich nicht exakt vorher vorgebe, was zu tun ist – die Leistung ist ja gerade der Transfer, der eigenständig zu leisten ist (s. u.).
- Besonders viel Gewicht hat für mich der Aspekt der „Chancen-Gerechtigkeit“ bzw. „Wettbewerbsverzerrung“. So wäre es ungerecht in zweifacher Hinsicht: Einmal gegenüber Studenten vorheriger Semester (die nicht nachbessern konnten) und zum anderen gegenüber den aktuellen Teilnehmern, die gut waren. Denn wenn nun die schlechten Gruppen nachbessern können, wo wäre dann der „Lohn“ der guten Gruppen? Im Endeffekt müsste sich keiner mehr anstrengen, da jeder sowieso die Note erreichen kann, die er haben will (notfalls mit Nachbessern). Insofern könnte Nachbessern zwar vordergründig die Anstrengungsbereitschaft fördern, indirekt aber die Leistungsbereitschaft untergraben.
Trotzdem will ich den Studenten natürlich das Leben nicht unnötig schwer machen. Ein guter Vorschlag von Frederic war, die aktuelle Leistung regulär zu bewerten (wir reden hier ja nicht von Noten im 3er oder 4er Bereich, sondern davon, dass nun am Ende halt vermutlich keine 1 vor dem Komma steht), dafür aber dann bei den zukünftigen Leistungen, wenn dort ein deutlicher Fortschritt erkennbar ist, etwas großzügiger zu werten – also zukünftige Lernerfolge besser würdigen, gerade vor dem Hintergrund der Ausgangssituation.
Heute habe ich übrigens die Gelegenheit genutzt, einen Präsenz-Termin anzusetzen und kurz versucht, mit den Seminar-Teilnehmern über die erste Partneraufgabe zu diskutieren. Ich wollte damit erreichen, dass ergänzend zum bereits erhaltenen, individuellen Feedback, die Seminar-Anforderungen klarer werden und außerdem herausfinden, ob die detaillierte Rückmeldung sowohl als hilfreich als auch als „fair“ empfunden wurde.
Interessant fand ich dabei einen Kommentar bzw. eine Rückfrage zur eher „offenen“ Aufgabenstellung. Deshalb will ich hier abschließend kurz deren Sinn erläutern: Ziel ist es, die Kenntnisse in einem einigermaßen authentischen Szenario anzuwenden. Das bedeutet, dass es wie in der Realität eben keine klar umgrenzte Aufgabenstellung gibt, auf die auswendig gelerntes Wissen quasi „automatisch“ passt. Vielmehr geht es darum, ein Verständnis für die Problemlage zu entwickeln. Und in meinen Augen ist die Aufgabe nicht so „offen“, sie ist ja didaktisch vorstrukturiert und alle benötigten Informationen liegen vor – es muss also „nur“ noch das Wissen transferieren werden…
PS: Morgen startet die erste Befragung im Rahmen der Studie von Silvia (ich hatte schon hier berichtet) – da bin ich echt mal gespannt auf die Ergebnisse 🙂
Möbeln an der Uni
Eigentlich wollte ich heute ja mit der Korrektur zum Grundkurs „Einführung in die qualitative Sozialforschung“ vorankommen (ich hatte schon in meinem letzten Beitrag dazu geschrieben). Doch dann hat sich auf der Mitarbeiter-Sitzung gestern kurzfristig ergeben, dass wir nun im Zuge des neu gegründeten Instituts für Medien und Bildungstechnologie (darüber hatte ich schon hier und hier berichtet) einen Raum für die Mitarbeiter erhalten (was schon länger vorgesehen war). Deshalb war heute möbeln angesagt – und das hat länger gedauert als gedacht, ich kam erst Abends nach Hause. Es hat sich aber wirklich gelohnt, der neue Raum sieht schon super aus, obwohl er noch verbessert wird und vielleicht auch manche Möbel noch ausgetauscht werden – wir haben nämlich zum Teil auf Möbel zurückgegriffen, die laut Hausmeister noch aus der Gründungszeit der Uni stammen, also schon über 30 Jahre alt sind 😉 Trotzdem: Wir haben nun endlich einen richtigen Gemeinschaftsraum und können dort zusammen arbeiten. Darauf freue ich mich schon. Sobald meine Dissertation fertig ist, will ich nun vermutlich zwei feste Tage an der Uni einrichten, denn nun gibt es ja eine schöne Möglichkeit, dort zu arbeiten und sich zu treffen sowie auszutauschen (was bislang vorwiegend zwar virtuell, aber schon erfreulich intensiv läuft) 🙂 Jedenfalls ist es schade, dass ich kein Vorher-Nachher-Foto vom zukünftigen Mitarbeiter-Raum gemacht habe… Alle, die den Raum vorher schon kannten und ihn jetzt sehen werden, sind vermutlich ähnlich begeistert wie ich. Und wie gesagt: endlich eine Möglichkeit, an der Uni adäquat (auch im Team) zu arbeiten.
Seminar-Korrekturphase & Forschungsprojekt
Im Grundkurs zur qualitativen Sozialforschung war gestern Abgabetermin zur ersten Partneraufgabe (ich hatte hier und hier schon über das Seminar berichtet). Insgesamt sind 11 Lösungen eingegangen, welche ungefähr jeweils 14-18 Seiten umfassen. Für die Korrektur benötige ich etwa 1-2 Stunden, je nachdem wie aufwändig das Feedback wird (im Schnitt ca. 1 Seite pro Gruppe, wobei es umso länger wird, je schlechter die Leistung ausfällt). Die Bearbeitungsdauer hängt natürlich auch davon ab, inwiefern ich mich ungestört konzentrieren kann 😉
Zum Glück werde ich unterstützt von Silvia Sippel, die mir schon letztes Semester gut im Rahmen des Begleitstudiums geholfen hat 🙂 Leider ist von unserem Austausch und der Dokumentation, die wir in in unserem Portfolio-Tool (wozu wir elgg verwenden) abbilden, nichts zu sehen, da es natürlich um sensible Notenfragen geht und diese nur intern zugänglich sind. Trotzdem ist es schade, denn zwischendurch kommen auch Reflexionsbeiträge, die durchaus auch für Außenstehende relevant sein könnten (z. B. Vorgehensweise beim Feedback etc.). Natürlich wäre es möglich, für die Beiträge die Rechte zu ändern, doch manchmal sind innerhalb dieser Beiträge doch sensible Informationen in Nebensätzen und deshalb müssen sie leider „verborgen“ bleiben…
Warum erzähle ich das mit unserem „verborgenen“ Austausch? Da Silvia nun einen Entwurf zum Untersuchungsdesign eingestellt hat und ich dieses spannende Forschungsvorhaben den interessierten Lesern dieses Blogs nicht vorenthalten möchte. Jedenfalls ist Silvia damit einverstanden, dass ich ihre geplante Untersuchung mit dem Titel „Rezeption von Feedback im Grundkurs und in der Übung ‚Qualitative Sozialforschung'“ hier verfügbar mache. Wie gesagt: Ich finde das ein vielversprechendes Forschungsprojekt und kann einen Blick darauf nur empfehlen – über Anmerkungen freue ich mich natürlich (und Silvia vermutlich auch) 🙂
zwei neue Blogs
Heute will ich mal kurz die Gelegenheit nutzen, auf zwei (relativ) neue Blogs hinzuweisen.
Einmal von Tamara, einer Kollegin von der Professur für Medienpädagogik. Der Auftakt ist jedenfalls vielversprechend, die bisherigen Beiträge haben mir sehr gut gefallen und mich teilweise auch schon zum Nachdenken gebracht (z. B. dieser Beitrag) 🙂
Daneben schreibt nun auch endlich wieder Veronika, eine Ex-Kollegin von der Professur für Medienpädagogik, die nun in Berlin weiterstudiert und endlich wieder bloggt. Sie hatte mich ja damals mit ihrem alten Blog, der leider nicht mehr erreichbar ist, mit dazu inspiriert, meinen Blog zu starten (siehe hier).
Eigentlich wollte ich mit diesem Beitrag warten, bis auch endlich Sandra (eine langjährige Kollegin von der Professur für Medienpädagogik) startet, die ebenfalls Blog-Pläne hat, bislang aber leider noch nicht dazu gekommen ist…
Upgrade-Probleme; MuK-Graduates
Ich habe heute morgen „mal eben kurz“ WordPress aktualisieren wollen und habe dabei zum ersten Mal so richtig Probleme bekommen mit dem Upgrade. Zunächst hatte ich übersehen, dass ich den Sprung auf 2.3 vergessen hatte und somit konnte der Versuch, über ein kleines Update von 2.3 auf 2.3.1 zu „springen“ nur schief gehen. Als ich dann mühsam den alten Stand wiederhergestellt hatte (zum Glück hatte ich ein Backup gemacht), kam ich zunächst trotzdem nicht weiter. Bis ich dann irgendwann in einem Forum entdeckt habe, dass Upgrade-Probleme eventuell auch am Theme liegen können. So habe ich dann also ein neues Design installiert und auch gleich angepasst sowie schließlich einen zuletzt doch noch erfolgreichen Upgrade-Versuch unternommen 🙂 Nun läuft also WordPress 2.3.1 und ein neues Design.
Die Kehrseite ist, dass ich dafür gut 2-3 Stunden des Vormittags verbraucht habe. Eigentlich habe ich diese Zeit ja nicht, da ich aber heute leicht erkältet bin und sowieso nur ein bißchen an meiner Dissertation arbeiten wollte, ist das nicht allzu tragisch. Bei meiner Doktorarbeit bin ich inzwischen übrigens bei über 180 Seiten Theorie angelangt, muss diese Grenze also erneut verschieben und hoffe jetzt, dass ich im nun letzten Abschnitt nicht viel mehr als 10-15 Seiten brauche (mein Ziel ist es, in der nächsten Woche damit fertig zu werden).
Jedenfalls hat die Erkältung auch insofern was Gutes, da ich gestern bei der MuK-Graduates (Absolventenfeier zum Studiengang „Medien und Kommunikation„) mir schon Sorgen um mich gemacht hatte, da ich keinen richtigen Hunger hatte und kaum was vom Buffet gegessen habe, was für mich schon etwas ungewöhnlich ist 😉 Ich hatte zunächst vermutet, dass es an der Nervosität liegt, da ich noch eine kurze Rede zu halten und die Absolventen zusammen mit Cordula Nitsch zu ehren hatte. Erstaunlicherweise war ich nämlich doch etwas aufgeregt, obwohl ich inzwischen schon durchaus routiniert bin beim Vortragen – vermutlich lag es am speziellen Anlass und am für mich ungewohnten Setting. Ein Grund könnte natürlich auch gewesen sein, dass ich mich nur wenig vorbereitet hatte und insofern war ich hinterher auch nicht so richtig zufrieden…
Bayern ist schön
Nachdem ich erfreulicherweise einige Nachfragen zum Kurz-Urlaub erhalten habe, will ich wenigstens überblicksartig für alle Interessenten die einzelnen Stationen festhalten. Insgesamt war es sehr erholsam, für zwei Tage weg vom Schreibtisch zu sein, außerdem bietet die Umgebung viele schöne Orte (wir waren vor allem im Altmühltal), zumal wir sehr viel Glück mit optimalem Wetter hatten und so die Herbstlandschaft richtig genießen konnten. Erstaunlich ist auch, wie viel sich in zwei Tage „reinpacken“ lässt, ohne dass es stressig ist – im Gegenteil, wir haben einfach gemacht, worauf wir Lust hatten und was sich angeboten bzw. ergeben hat 🙂
Also, hier der Reihe nach. Wir sind zunächst nach Kehlheim gefahren, hatten dort eine Brauereibesichtigung (mit Bierverkostung und eigentätiger Flaschenabfüllung, wobei das Bier nun zu Hause noch drei Wochen nachreift) und haben dann dort auch übernachtet – das alles war Teil eines Geburtstagsgeschenks :-). Am nächsten Morgen haben wir zunächst einen zufällig stattfinden, speziellen Markt besucht und sind dann zur Befreiungshalle gegangen. Danach haben wir noch das Kloster Weltenburg und die Burg Prunn besucht. Abends haben wir in Eichstätt übernachtet, was wir am nächsten Tag noch angeschaut haben und vor der Rückfahrt haben wir der Willibaldsburg einen Besuch abgestattet. Auf dem Rückweg haben wir zuletzt Halt gemacht in Neuburg a. d. Donau.
Wie gesagt: Das klingt alles nach viel Aktion, war aber sehr entspannt, erholsam und die einzelnen Stationen wirklich einen Besuch wert 🙂