Wie schon mehrfach erwähnt, habe ich damit angefangen, mich dem „Theorie-Teil“ meiner Doktorarbeit zu widmen; die Empirie ist ja schon recht weit fortgeschritten :-). Nach einem Monat kann ich nun festhalten, dass der Schreibprozess, fast wie erwartet, mit einigen Hochs und Tiefs verbunden ist. Ohne das Ganze jetzt allzu sehr zu vertiefen, will ich doch kurz reflektieren, warum ich das momentan als anstrengend und mühsam empfinde (wenngleich, zum Glück, noch der Spaß überwiegt). So ist Schreiben einerseits ein kreativer Akt, der nur bedingt „kontrollierbar“ ist. Insgesamt mag ich daran vor allem die Freiheit, da ich in der Regel immer halbwegs sinnvolle Dinge aufs Papier bekomme, wenn ich „einfach so“ schreiben kann. Anderseits ist Schreiben auch in gewisser Weise eine handwerkliche Fertigkeit, bei wissenschaftlichen Texten insbesondere dann, wenn es beispielsweise darum geht, einen Forschungsstand darzustellen und Literatur bzw. Quellen zu verarbeiten. Und seltsamerweise ist das aktuell für mich schwieriger als ich es gewohnt bin. Das mag daran liegen, dass ich etwas außer Übung bin und mir relativ viel vorgenommen habe (ich will bis nächstes Frühjahr unbedingt fertig werden) und diese Vorhaben vielleicht zu ambitioniert und dadurch kontraproduktiv ist. Immerhin habe ich nach ein paar Wochen intensiven Arbeitens kurz innegehalten und einige Gespräche geführt, wo mir klar wurde, dass ich weniger penibel die einzelnen Bücher erfassen sollte (ich verfasse zur Zeit hauptsächlich Exzerpte), sondern auch etwas oberflächlicher und mit selektiverem Verwertungsfokus vorgehen kann. Das ist zwar eigentlich banal, doch irgendwie hatte ich wohl einen zu hohen Anspruch. Trotzdem bleibt es für mich etwas schwierig zu akzeptieren, dass der Schreibprozess kaum zu kalkulieren bzw. planen ist. Denn die formale, „handwerkliche“ Vorgehensweise gibt mir momentan zwar Sicherheit – doch zugleich stellt sich heraus, dass es jeden Tag anders verläuft und mich diese Eigendynamik stört (so schaffe ich mal viel und mal wenig, mal bin ich zufrieden und mal unzufrieden). Aber das gehört wohl auch dazu und ich muss mich die nächsten Wochen halt daran gewöhnen. Alles in allem ist es momentan ja eher die Durchhaltephase meiner Dissertation, wo es hauptsächlich auf Fleiß und Disziplin ankommt. Diese Etappe ist natürlich nicht die Schönste, aber wie gesagt: solange ich noch Spaß daran habe und vor allem das Interesse meine Motivation hochhält, werde ich das auch überstehen 🙂
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komisch: Statistik über Computerausstattung an Schulen
Durch den Newsfeed von heise online bin ich gestern auf eine interessante Studie aufmerksam geworden. Es wurde über eine Sonderumfrage im Rahmen des (N)ONLINER Atlas 2006 berichtet (siehe hier): „Lehre oder Leere? Computerausstattung und -nutzung an deutschen Schulen“, durchgeführt von tns infratest (Original-Pressemeldung). Was mich daran wundert: dort heißt es, dass fast 90% aller Schulen mit Computern ausgestattet sind. Im offiziellen Bericht vom BMBF ist aber die Rede von einer 99%igen Quote. Vielleicht liegt es daran, dass dort die Angaben Schulen erfasst und bei der aktuellen Erhebung die Schüler befragt wurden?
PS: Natürlich ist dieser technikzentrierte Blickwinkel nur ein Randaspekt – viel wichtiger ist natürlich der Umgang mit bzw. die Verwendung von Computern im Unterricht (was in beiden Berichten ebenfalls behandelt wird).
kurzer Hinweis
Nachdem ich schon darüber berichtet hatte und der Text selbst bereits seit Juli fertig war, ist es nun endlich so weit: der Bericht mit einem Zwischenstand zur Evaluation des Intel-Aufbaukurses ist auf unserer Homepage verfügbar (siehe entsprechende News bzw. hier der direkte Link zum Dokument). Es ist zwar relativ viel Text, dafür ist es aber auch ein (hoffentlich) erkennbarer Fortschritt im Vergleich zum letzten Arbeitsbericht.
Wie gesagt, es ist bereits ebenfalls ein entsprechender Artikel verfasst, worin das Ganze auf ca. 13 Seiten komprimiert wurde – ich bin mal gespannt, ob er angenommen wird…
PS: Wer einen kurzen Überblick haben möchte, kann sich auf der Professur-Homepage über mein Forschungsprojekt informieren oder eine Kurzdarstellung in Form eines Handouts durchlesen, welches für das diesjähre Intel-Symposium angefertigt wurde.
zurück am Schreibtisch
Ich bin zwar schon seit über einer Wocher aus dem Urlaub zurück, schaffe es aber erst heute, mal wieder einen (kurzen) Weblog-Beitrag zu schreiben. Wahrscheinlich geht es mir wie allen: der Urlaub war schön und erholsam, nach der Rückkehr an den Schreibtisch ist aber Einiges aufzuarbeiten (was mich aber nicht stört, dazu war ich nach der Auszeit noch viel zu entspannt). Alles in allem werde ich heute auch gar nicht viel schreiben, sondern vor allem „ankündigen“. Denn es wird ein spannender Herbst werden 🙂 Neben einigen Projekten, die gerade in Aussicht stehen (worüber ich natürlich zu gegebener Zeit berichten werden) und den Uni-Aufgaben (diesmal z. B. ein Seminar zur „Sozialpsychologie des Internet“, welches auf dem Buch von Nicola Döring beruht und wofür ich glücklicherweise ein fertiges Konzept samt Materialien von Gabi übernehmen darf) steht die Doktorarbeit im Mittelpunkt. Seit Anfang September habe ich jetzt nämlich mit dem Schreiben angefangen und werde darüber bald einen ersten Beitrag verfassen. Doch damit auch schon genug für heute, in den nächsten Tagen dafür etwas ausführlicher.
Semesterbericht SoSe 2006
Frisch erholt bin ich aus Karlsruhe (meinem Geburtsort) zurück 🙂
Seit dem letzten Semester wird von allen „Beteiligten“ (Doktoranden, Mitarbeiter, Hilfskräfte) der Professur ein Semesterbericht verfasst. Mein Text ist diesmal deutlich kürzer als beim letzten Mal und eher etwas salopp formuliert. Außerdem habe ich noch eine kurze Reflexion zu meinen „Seminarerfahrungen“ angefügt. Wenn es interessiert, der kann sich den Bericht gerne hier herunterladen. Noch als kurzer Hinweis: ich habe minimale Änderungen vorgenommen, da ich 1-2 interne Informationen herausgenommen habe und außerdem alle genannten Personen komplett ausgeschrieben habe (im Originaltext mache ich das natürlich nicht).
PS: Noch kurz zwei Nachträge zum letzten Weblogeintrag. Einmal hat der Weblog von Helge Städtler jetzt einen Namen (Thetawelle) und zum anderen habe ich noch einen interessanten Weblog übersehen: e-learning Blog von Martin Ebner
Intel-Symposium
In den letzten beiden Tagen, also von Freitag bis Samstag, war ich beim Intel-Symposium (zusammen mit Rüdiger). Am Freitag habe ich zusammen mit Gabi einen Zwischenstand der Evaluation vorgestellt.
Der Vortrag ist ganz gut gelaufen, allerdings musste ich mich dort spontan „umstellen“. Denn ich hatte mich mit einem Vortragsskript vorbereitet. Eigentlich rede ich lieber frei, da ich mich dann nicht so „eingeengt“ fühle. Andererseits war ich natürlich schon aufgeregt, weil ich nicht viel Erfahrung habe, vor so einem „offiziellen“ Publikum zu reden (Ministeriumsvertreter etc.). Naja, jedenfalls hatte ich mir gedacht, es ist ja auch eine gute Gelegenheit, mal zu üben, einen Vortrag abzulesen (was gar nicht so einfach ist). Darauf war ich also vorbereitet. Dann hat es sich aber glücklicherweise ergeben, dass das Programm an die WM angepasst wurde, damit um 17 Uhr das Fußball-Spiel übertragen werden konnte. Jedenfalls war dann die Zeit eng und unser Vortrag musste etwas angepasst werden. So habe ich also doch großteils ohne Skript gesprochen, da ich viele Sachen weggelassen habe. Insgesamt ist es auch ganz gut gelaufen, wenngleich ich mich natürlich lieber etwas besser darauf vorbereitet hätte, frei zu sprechen 😉
Das Symposium selbst war sehr interessant, insbesondere der Workshop von Fr. Böttcher. Denn dort wurde berichtet, was tatsächlich passiert und abläuft, wenn der Intel-Aufbaukurs in einer Schule implementiert wird. Das ist nämlich genau der weiße Fleck auf unserer Landkarte, da wir an solche Informationen mit einer Evaluation, die sich vor allem auf quantitative Verfahren stützt, nicht herankommen. Hätte ich mehr Zeit, würde ich gerne noch eine Implementationsfallstudie und/oder an Schulen untersuchen, wie es um den Transfer bzw. die Nachhaltigkeit des Gelernten nach einem Jahr aussieht. Aber das ist im Rahmen meiner Dissertation nicht mehr machbar…
Nun stehen noch zwei Dinge an: den ausführlichen Zwischenbericht fertigstellen und einen Artikel publizieren. Der Zwischenbericht dürfte recht bald erledigt sein, immerhin habe ich seit Anfang des Jahres drei interne Berichte verfasst und darauf werde ich natürlich zurückgreifen. Und der Artikel sollte auch halbwegs schnell machbar sein, da ich hierfür auf das Vortragsskript zurückgreifen werde (also hat es sich allein schon dafür gelohn), wobei ich die Texte natürlich in Zusammenarbeit mit Gabi erstelle.
Ansonsten will ich jetzt nicht mehr allzu viel schreiben – es ist ja Sonntag und draußen ist schönes Wetter 🙂
PS: Sollte Interesse an der Präsentation bestehen, so kann sie hier heruntergeladen werden (sie ist nicht auf der offiziellen Projektseite verfügbar, die ich mit Ruben angelegt habe – dort findet sich eine ausführliche Zusammenstellung vieler Tabellen und Diagramme sowie das Handout vom Symposium:
http://medienpaedagogik.phil.uni-augsburg.de/intel/)
PPS: Eine Projektgruppe aus meinem Seminar führt eine Umfrage zu LMS durch. Momentan ist die Resonanz noch etwas verhalten, deshalb meine Bitte an alle, die diese Weblog lesen: Es wäre sehr nett, sich daran zu beteiligen (sofern Erfahrung mit LMS vorliegt) bzw. die Information über diese Umfrage zu „streuen“. Hier nochmal der Reminder-Text aus der Email der Projektgruppe
Sehr geehrte Professorinnen und Professoren, Dozentinnen und Dozenten, Liebe Studierende!
Vielen Dank bei denen, die uns schon bei unserer Umfrage „Spotlights auf Learning Management Systems 2006“ unterstützt haben!
Ihre Antworten sind uns viel wert!
Dennoch fehlen uns noch ein paar Stimmen, um ein repräsentatives Bild von LMS zu bekommen. Daher bitten wir Sie nochmals, diese E-mail an potentielle Nutzer von LMS wie Kollegen und Studenten weiterzuleiten.Alle, die noch keine Zeit hatten den Fragebogen zu beantworten, haben jetzt noch die Möglichkeit!
Anbei der Link zur Umfrage:
http://bscw.uni-augsburg.de/survey/index.php?sid=27Vorab herzlichen Dank für Ihren Einsatz!
Projektgruppe „Spotlights auf Learning Management Systems 2006“
Professur für Medienpädagogik
Universität Augsburg
Vortrag auf Intel-Symposium
Es ist schon wieder eine Woche rum und ich kam nicht dazu, was Neues im Weblog zu schreiben 🙁
Das liegt momentan vor allem daran, dass ich gerade den Vortrag für das Symposium der Initiatvie „Intel® Lehren für die Zukunft“ vorbereite. Zunächst hatte ich geplant, einfach die vier verschiedenen Erhebungen vorzustellen und dabei die wichtigsten Ergebnisse zusammenzufassen. Das wäre ziemlich schnell und einfach gegangen, da ich auf diverse interne Berichte hätte zurückgreifen können 😉
Gabi hatte aber einen besseren Vorschlag: anhand von vier Leitfragen den Zuhörern die Evaluation präsentieren. Das ist natürlich eine bessere Idee, bedeutet aber gerade recht viel Arbeit. Ich habe zwar alles im Kopf – es ist aber gerade etwas mühsam, das Ganze zusammenzufügen. Naja, wenn alles gut geht, werde ich bis morgen Abend fertig sein und dann ist noch genügend Zeit, das Skript mittels 1-2 „Korrekturschlaufen“ zu verbessern und danach die PowerPoint zu „basteln“ (die ich dann hier natürlich spätestens nach dem Vortrag posten werden).
Ach ja, die Leitfragen werden sein:
Wer sind die Teilnehmer des Intel-Aufbaukurses?
Was „bringt“ die Teilnahme am Intel-Aufbaukurs, also welche Effekte hat es?
Wovon hängt eine erfolgreiche Teilnahme ab?
Und schließlich: was folgt daraus für die weitere Entwicklung?
PS: Ich habe festgestellt, dass in vielen anderen blogs häufig auf Texte oder sonstige Quellen hingewiesen und verlinkt wird. Ich bin darüber sehr froh, dass ich so die Informationsflut „vorgefiltert“ bekomme. Ich selbst war in diese Richtung noch nicht aktiv. Mal schauen, ob ich das in nächster Zeit auch mal versuche – andererseits bin ich zur Zeit nicht allzu sehr mit Literaturarbeit beschäftigt, sodass ich kaum mit hilfreichen Kommentaren beitragen kann. Deshalb ist dieser blog zur Zeit auch eher eine Dokumentation meiner Arbeitsprozesse.