Archiv des Autors: Alexander Florian

Deutschland investiert zu wenig in Bildung

Ich habe gerade auf der Seite von Ökonomie & Bildung e. V. eine kurze News gepostet und da ich den Text schon verfasst habe, übernehme ich ihn auch schnell in meinen Blog 😉

Auf manager-magazin.de findet sich ein interessantes Interview mit Andreas Schleicher („Mr. Pisa“) zum Thema Bildungsinvestitionen.

Wir verschlafen den Bildungsboom.
Vom Kinderhort bis zur Hochschule – Deutschland bereitet seinen Nachwuchs unzureichend auf die moderne Wirtschaft vor, kritisiert OECD-Experte Andreas Schleicher. Die Folgen: Engpässe in den Unternehmen, entgangener Wohlstand, Massenarbeitslosigkeit – und rasant steigende Einkommen der Hochqualifizierten. Von Henrik Müller
http://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/0,2828,467436,00.html

w.e.b.Square ist online

Ab sofort ist w.e.b.Square online, ein Projekt der medPäd-Professur. Dort finden sich beispielsweise gute Abschlussarbeiten von Studierenden oder auch eigens produzierte Beiträge. Das Angebot wird ständig aktualisiert und erweitert, demnächst sind auch Informationen zum Konzept erhältlich. Die Seite ist sicherlich einen Besuch wert 🙂
Über w.e.b.Square hatte ich ja schon berichtet (z. B. hier und hier) und dort finden sich auch einige Texte aus meinem Seminar vom Sommersemester 2006 („E-Learning in Theorie und Praxis“) und ich hatte schon mal darüber geschrieben, dass es dort einige interessante Projekte gab…

Außerdem habe ich dieses Semester eine Veranstaltung aus dem Begleitstudium betreut zur Auswertung der Absolventen-Befragung des MuK-Studiengangs. Der Bericht dazu ist ebenfalls in w.e.b.Square verfügbar. Wie schon im Semesterbericht erwähnt, war dieses Projekt (Absolventenbefragung) sehr angenehm, da es eine super Gruppe war 🙂 Auch die Erfahrung mit google.docs war übrigens sehr positiv.
Hier der Hinweis zum Bericht:

Ganz, A., Dürnberger, H., Jenert, T. & Wiedemann, J. (2007). Absolventenbefragung zum Bachelor-Studiengang „Medien und Kommunikation“. Projekt im Begleitstudium „Problemlösekompetenz“ WS 2006/2007.
Online verfügbar unter: http://www.websquare.info/files/MuK_Absolventenbefragung_0.pdf

Leistungsdruck an Schulen

In der SZ ist gestern ein interessanter Artikel gewesen über den Leistungsdruck an Schulen. Ich finde die Entwicklung sehr bedenklich, dass in Schulen immer mehr „Routinewissen“ gepaukt wird und kaum noch Zeit für persönliche Entfaltung bleibt, zumal hier in Bayern mit dem G8 an Gymnasien alles noch verdichtet wurde. Außerdem ist es schade, dass darunter sonstige Aktivitäten (Hobbies, Wahlfächer etc.) leiden müssen – das erinnert mich fast etwas an die Situation beim BA und MA an den Hochschulen (wobei dies auch seine guten Seiten hat).

Hier der Artikel:

Kinder unter Druck
Abi um jeden Preis
Ehrgeizige Eltern, gestresste Lehrer und überforderte Kinder: Einblicke in den bayerischen Schulalltag.
Von Birgit Taffertshofer
http://www.sueddeutsche.de/jobkarriere/artikel/538/105433/

auf weitere zweieinhalb Jahre

Seit heute habe ich es endlich schwarz auf weiß: ich werde an der Uni noch für zweieinhalb Jahre als Mitarbeiter bleiben können 🙂 Ich habe sogar das große Glück, eine volle Stelle zu bekommen, weshalb ich nun auch vier Seminare anbiete (dazu bald mehr hier im Blog) und möchte hierbei nochmals für das Vertrauen bedanken.
Im Dezember kam die Anfrage, ob ich Interesse an einer entsprechenden Verlängerung hätte, habe damals aber ziemlich lange überlegt, ob ich mich nochmals so lange an die Uni binden will (obwohl es nach wie vor mein Traumjob ist). Ich habe dazu auch viele Gespräche geführt, Vor- und Nachteile abgewogen und Emails ausgetauscht und werde nun einfach ein paar leicht modifizierte Auszüge davon wiedergeben (auch wenn manches davon eher persönliche Überlegungen sind, z. B. meine Befürchtung, dass eine allzu lange Zeit an der Uni irgendwann in eine Sackgasse führen könnte, s. u.).

Letztlich läuft es für mich auf die Entscheidung hinaus, ob ich rein rational bzw. im Sinne von Karrieremöglichkeiten entscheiden will oder auch auf mein Bauchgefühl vertraue (wie ich es bisher immer getan habe und damit sehr zufrieden war).
Denn wie schon oft gesagt: was ich zur Zeit an der Uni mache, wollte ich immer machen, betrachte es nach wie vor als Privileg und mache deshalb auch gerne so weiter, um hier erfahrener und „professioneller“ zu werden 🙂 Zudem habe ich dann die nächsten zweieinhalb Jahre Sicherheit und ein gutes Einkommen, was neben emotionalen Beweggründen auch durchaus als Vernunftmotive durchgeht 😉 Und es ist nicht so, dass für den breiteren und weniger unilastigen Lebenslauf unbedingt nur rationale Argumente zählen. Denn ich weiß ja gar nicht, was in zweieinhalb Jahren ist und ob ich dann tatsächlich bessere Chancen hätte, wenn ich eine halbe Uni-Stelle mit Projektpraxis kombiniere (was sich ja auch im anderen Fall wie gesagt nicht ausschließt). Da ist also viel Spekulation dabei und außerdem eine gewisse Orientierung an externen Vorgaben bezüglich eines Lebenslaufideals, das für mich bislang noch nie handlungsleitend war. Natürlich achte ich schon darauf, mir nichts zu „verbauen“. Aber wie schon gesagt: eigentlich ist der Uni-Job genau das, was ich immer machen wollte. Und nur weil mir das potentiell in ein paar Jahren in gewissen Bereichen die Karriereaussichten schmälern könnte, ist dies insgesamt doch hypothetisch und passt auch nicht zu meiner „Zukunftsvorstellung“, einen eigenen Weg (auch beruflich) zu finden – wobei ich noch immer nicht so richtig weiß, was ich tatsächlich mal machen will, denn, wie erwähnt, ich habe bisher immer gemacht, was mich interessiert und mir Spaß macht.
Der große Wehrmutstropfen ist also hauptsächlich, dass dadurch die Doktorarbeit etwas in die Länge gezogen wird, ich will sie aber trotzdem unbedingt in 2007 fertig stellen und gehe auch davon aus, dass ich das schaffen werde.

Du hast mich nochmals darin bestärkt, die Chance zu ergreifen. Wie du schon sagst, spricht eigentlich alles dafür. Es ist halt nur so eine irrationale Annahme von mir, dass irgendwann der Absprung von der Uni getan werden sollte, da es sonst in eine Sackgasse mündet (denn ich werde definitiv nicht habilitieren). Aber das ist tatsächlich nicht die ganze Wahrheit und letztlich ist entscheidend, dass ich mich auf die weiteren Jahre freue und es mich weiterbringt 🙂 Denn ich will ziemlich sicher im Bildungsbereich bleiben, in einem Wirtschaftsunternehmen sehe ich mich eher nicht…
Und ich kann mir einfach nichts Schöneres vorstellen, als bei Gabi zu arbeiten und die anregende Atmosphäre im MedPäd-Umfeld zu genießen.

mein del.icio.us

Seit ein paar Wochen bin ich bei del.icio.us dabei und finde es inzwischen ganz praktisch 🙂 Meine Links finden sich unter:
del.icio.us http://del.icio.us/alexganz
Ich habe dort bisher vor allem Links gesammelt für Literatur-Recherche, manche Links auch für Lehrerfortbildung (LFB) und zu E-Learning. Demnächst werde ich noch einige Links ergänzen, vor allem zu Learning Management Systemen und zur LFB.

PS: Mit der Doktorarbeit komme ich ganz gut voran, inzwischen habe ich fast alle Umfragen/Studien zur LFB erfasst. Leider fehlt mir immer noch eine Studie aus Berlin, die ich wohl auch nicht bekommen werde, denn ich habe sie in keiner Literaturdatenbank gefunden (es handelt sich offensichtlich um graue Literatur). Sie wird z. B. folgendermaßen beschrieben:

Senator für Schulwesen, Berufsausbildung udn Sport (1987): „Umfrage zur Lehrerfort- und -weiterbildung.“ Es wurden ca. 1000 Lehrkräfte verschiedener Schularten in Berlin befragt […].
Aus: Graudenz, I., Plath, I., & Kodron, C. (1995). Lehrerfortbildung auf dem Prüfstand: Erfahrungen, Wirkungen, Erwartungen. Gesellschaft und Bildung, 10. Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft (Eine Befragung von Grundschullehrkräften in Hessen).

Manchmal wird als Autor auch „Fest, W.“ genannt. Naja, es ist wirklich die einzige große empirische Veröffentlichung zu LFB, die ich nicht auftreiben konnte (glaube ich zumindest)…

Interview: Bildungsgerechtigkeit und ihre Kosten

Auf zeit.de findet sich aktuell ein interessantes Interview mit Dieter Lenzen, dem Präsident der FU Berlin (er ist zugleich auch Sprecher des Aktionsrats Bildung ):

»Das Megathema«
Ein Gespräch mit dem Erziehungswissenschaftler Dieter Lenzen über Wege zu mehr Gerechtigkeit im Bildungswesen – und ihre Kosten
http://www.zeit.de/2007/11/C-Gespraech-Lenzen

PS: Diesen Beitrag habe ich gerade auch auf der Seite von „Ökonomie & Bildung e. V.“ veröffentlicht…

Rückblick: Bayreuth und Köln

Es ist doch wieder spät geworden, deshalb schreibe ich jetzt auch nur sehr knapp über die vergangene Woche (auch wenn das jetzt keine freundliche Einleitung ist).

Der Besuch in Bayreuth war sehr anregend, die Atmosphäre beim Team von Herr Baptist äußerst angenehm. Ich selbst habe nicht viel über meine Evaluation berichtet, dafür Eva umso ausführlicher über ihre Notebook-Studie und Gabi hat ja auch noch einen Vortrag gehalten (über web2.0 und bologna, ähnlich wie in Bonn).

Danach war ich zwei Tage in Köln auf Didacta am Intel-Stand. Dieses Jahr war es für mich sehr entspannt, da ich nur einen Vortrag gehalten habe und kein Forschungsvorhaben umsetzen wollte (siehe hier, hier und hier) 😉 So habe ich mir die Messe angeschaut und erneut festgestellt, dass das nix für mich ist. Auch vielversprechende Vorträge mit interessanten Rednern waren leider nicht so gut, denn außer oberflächlichen Floskeln ist bei Messevorträgen wohl nicht viel zu erwarten (oder ich kenne die Themen halt schon zu gut). Wahrscheinlich hat diese Einstellung auch geholfen, dass ich meinen Vortrag locker und entspannt erzählt habe, denn ich wußte ja schon, dass ich in maximal 20 Minuten nur einen groben Überblick geben konnte. Jedenfalls war ich zufrieden und habe sogar positives Feedback bekommen 🙂 Könnte auch daran liegen, dass ich inzwischen geübter bin und das Thema schon ziemlich gut kenne 😉

Was war sonst noch geboten? Am Mittwochnachmittag war Prominenz am Intel-Stand, etwa Frau Dr. Roth von Intel oder die Ministerin Sommer, da feierlich ein eigenes Intel-Portal für NRW verkündet wurde (in Kooperation mit der Medienberatung NRW). Besonders gut gefallen hat mir der Auftritt der Physikanten auf dem Intel-Stand. Abends waren Eva und ich noch auf ein Bier mit Herr Heinen im Deutzer Bahnhof bei einem sehr netten Gespräch 🙂

Besonders hat mich natürlich gefreut, dass mich Herr Rüppell besucht hat, bei ihm habe ich jahrelang in Köln gearbeitet und Lernsoftware entwickelt. Er hat von einer sehr spannenden Idee berichtet, bei Gelegenheit werde ich hier vielleicht mal näher auf oases eingehen (ich habe es mir mal vor einem Jahr kurz angeschaut).

Tja, dann war da natürlich noch Zeit für ein paar private Treffen. Obwohl ich vor zwei Jahren das letzte Mal in Köln war, kam es mir so vor, als wäre ich erst gestern dort gewesen, als ich dort ankam. Am ersten Abend war ich in Düsseldorf bei einem alten Schulfreund, zur Party haben es aber Eva und ich dann leider nicht mehr geschafft 🙁 Und besonders schön war ein Treffen mit einer alten Studienfreundin, dafür hatte ich mir zum Glück etwas Zeit nehmen können 🙂

Alles in allem war die Woche recht lang, es stand ja noch ein Umzug an am Freitag (nicht meiner) und gestern war mal wieder ein Saisonspiel (wir sind noch immer ungeschlagener Tabellenführer). So habe ich mir heute zur Entspannung mal wieder ein Sonntagstraining gegönnt. Danach war ich noch mit Steffi im botanischen Garten (wir haben eine Jahreskarte) und dort haben wir uns wieder die jährliche „Präsentation“ lebender Schmetterlinge angeschaut – dieses Jahr waren es deutlich mehr als letztes Jahr und insgesamt war das eine angenehme Ablenkung bzw. Abwechslung, immerhin liegen zu Hause noch ein paar restliche Bücher, die ich durcharbeiten muss…