Seit gestern liegt endlich meine Arbeit aus – fast wäre es aufgrund organisatorischer Probleme (ein Gutachten ist auf dem Postweg verschwunden) noch zu spät gewesen, um die 14tägige Auslagefrist einzuhalten im Hinblick auf meine Disputation am 9.5. (ich hatte hier schon davon berichtet). Dann hätte ich wieder mühsam einen Termin mit allen Beteiligten finden müssen, was nicht unbedingt vergnügungssteuerpflichtig ist 😉
Als letzter Schritt steht danach die Publikation meiner Dissertation an (vorher darf ich auch nicht den Titel tragen). Ich war immer fest entschlossen, eine Online-Veröffentlichung zu machen, da ich will, dass meine Arbeit frei zugänglich ist und vielleicht sogar ab und zu gefunden sowie gelesen wird. Außerdem bietet ein digitales Format auch manche Vorteile, z. B. bei der internen Verlinkung oder bezüglich der farblichen Gestaltung, wobei ich mich generell dafür entschieden habe, überwiegend mit Graustufen bei meinen Abbildung zu arbeiten, um die „Kopierbarkeit“ zu gewährleisten.
Jedenfalls habe ich nie daran gedacht, die Arbeit auszudrucken und zu verlegen. Nun kam aber doch die Anregung, dass es eventuell Modelle gibt, wo Verlage zusätzlich zur Publikation eine Online-Veröffentlichung genehmigen. Also habe ich mich mit dem Gedanken angefreundet, vielleicht doch bald ein eigenes Buch in der Hand zu halten und vielleicht auch ein paar Exemplare verschenken zu können. Nachdem ich nun aber Angebote eingeholt habe bin ich zu dem Schluss gelangt, dass es mir zu teuer ist, das Buch herauszugeben und den sehr hohen Aufschlag für eine parallele Online-Publikation dafür zu zahlen. Würde ich meine Dissertation einfach nur „klassisch“ im Verlag veröffentlichen, wäre das recht günstig. Sobald ich es aber zeitgleich online verfügbar machen will (und nicht erst nach einigen Jahren), steigt der Preis sehr stark an, da die Verlage natürlich mit einer gewissen Verkaufszahl kalkulieren, die dann gefährdet ist.
Letztlich musste ich mich entscheiden, was mir wichtiger ist: Die Arbeit online verfügbar zu machen oder ein „richtiges“ Buch zu haben, dass ausgedruckt in meinen Händen liegt sowie in Bibliotheken (und bei Verwandten ;-)) im Regal steht. Die Sache war für mich schnell klar: Die Arbeit soll frei im Internet zugänglich sein. Da es mir zu teuer ist, parallel die Dissertation im Verlag zu publizieren, ich mich aber trotzdem mit dem Gedanken angefreundet habe, die Arbeit als Buch vorliegen zu haben, werde ich nun noch ca. 20 Exemplare im Eigenverlag bei Lulu.com herausbringen. Dort sind die Kosten überschaubar und ich habe genug Bücher, um ein paar zu verschenken und die fünf Pflichtexemplare abzugeben 🙂 Die Seite kenne ich übrigens von Basti, der dort mehrfach gute Erfahrungen gemacht hat.
PS: Da ich gerade zum Thema Online-Publikation der Dissertation schreibe: Nun ist auch die Arbeit von Annabell Preußler verfügbar (hier). Sie trägt den Titel „Wir evaluieren uns zu Tode. Möglichkeiten und Grenzen der Bewertung von Online-Lernen“ und ist sehr interessant (z. B. hat Gabi schon hier darüber berichtet).
Lieber Alexander
Das ist wirklich ein Problem. Open Access ist noch nicht bei allen Verlagen angekommen.
Ich kenne Leute, die haben beim VDM Verlag (http://www.vdm-verlag.de/) veröffentlicht, da ist beides möglich, und die Autoren bezahlen keinen Pfennig.
Liebe Grüsse
Mandy
Liebe Mandy,
danke für den Hinweis, diesen Verlag hatte ich noch nicht im Blick. Wenn die tatsächlich mit dem OpenAccess-Gedanken klar kommen, wäre das eine echte Option 🙂
Ich werde darüber berichten, wie ich mich letztlich entschieden habe. Momentan tendiere ich fast dazu, bei meinem aktuellen Entschluss zu bleiben, da es dort vor allem sehr schnell geht (beim vdm sind es ja ein paar Wochen Wartezeit). Bei Lulu wird es direkt gedruckt und kostet pro Exemplar zwischen 10-15€, was ich nicht viel finde für ca. 350 Seiten und Hardcover.
Liebe Grüße,
Alex
Toi toi toi 😉
Schön, dass Du die Arbeit doch noch als Buch rausbringst. Lulu ist in letzter Zeit leider wirklich teuer geworden (die EU-Versandoption fällt nun ja leider auch weg), aber hier trotzdem ein Tipp:
Publiziere das Buch in US-$. Wenn Du nachher im Konto die Währung wieder auf Euro umstellst, wird es zum aktuellen Kurs umgerechnet. Ist meist deutlich günstiger als in Euro zu publizieren. 😉 Und bei Buchbestellungen ist es aus Versandkostensicht meist günstiger, 2×3 Bücher zu bestellen als 1×6 – auch nach dem Wegfall des EU-Angebots (einfach mal ausprobieren, bei unter 3 Büchern gibts nämlich meist trotzdem noch eine Economy-Option).
Vielleicht ist ja auch http://www.tredition.de für Dich eine Alternative (die Seite geht bei mir allerdings grad nicht). Ansonsten gibt’s noch http://www.shaker.de – aber die sind eher teuer. 🙂
Hallo Basti,
danke für die Infos, wir haben uns kürzlich ja schon ausführlich in Skype unterhalten, deshalb habe ich jetzt hier mit meiner Antwort etwas gewartet.
Liebe Grüße,
Alex
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